Samstag, 28. Juli 2018

Finale - der letzte Arbeitstag

Dwer letzte Tag ist immer einer der spannendsten. Einerseits gilt es noch alles beim Haus fertig zu machen, meist sind es die Arbeiten bei denen viel Zeit vergeht undn man glaubt am Ende nichts gemacht zu haben. Einfach halt die Spezialarbeiten. Dazu kommt noch, dass alles im Hausinneren passiert und sich die Teammitglieder gegenseitig auf die Füße steigen. Es ist auch für unsere Zentralfigur, den Alois, die stressigste Zeit, denn er schneidet die meisten Bretter zu, aber am letzten Tag soll alles besonders schnell passieren.
Aber wir haben es geschafft und alle Hürden auf bosnische Art und Weise überwunden und das Haus fertiggestellt. Unsere Familie hat uns dann mit einem Lammessen belohnt, bevor wir dann in Kleßheimer Manier den Schlüssel an unsere neuen Freunde übergeben haben.
Es ist ein wehmütiger Moment einerseits, aber auch ein freudiger, wenn das Haus offiziell übergeben wird. Weder die neuen Hausbesitzer, noch auch wir können begreifen, was in dieser Woche so alles passiert ist. Ich sage es immer wieder, das Haus ist nur ein materielles und weit sichtbares Zeichen dieser 7. Baureise, aber die vielen schönen Erlebnisse und Momente untereinander und mit den Menschen hier, die in unseren Köpfen und Herzen gespeichert sind, sind eigentlich das wirkliche Ergebnis.
















Vielen Dank, dass wir diese Woche hier in Bosnien sein konnten. Danke an unser tolles Team, dass dafür gesorgt hat, dass es für die Familie Mascic mit dem neuen Haus und für die Familie Mehic wieder "VORWÄRTS" geht.

Wir sind müde und erschöpft, aber glücklich und zufrieden und wir freuen uns ganz besonders auf Daheim!



Dovidenja Bosnia!

Freitag, 27. Juli 2018

Ein besonderer Tag

Der heutige Tag war ein besonderer Tag und das aus vielerlei Gründen. Ich gehe mal chronologisch vor und darf als 1. Besonderheit den Besuch der Moschee in Osmace nennen. Einige von uns haben sie schon einmal besucht, einige hatten nicht die entsprechende Kleidung mit und einige wollten halt nicht in die muslimische Kirche. Aber Greti, Bernadette, Maria, Julia und Lukas E. wollten sich diese Chance nicht nehmen lassen.

 

Für die Damen gab es eine strenge Kleidungsordnung, das ist nur ein Detail, dass bei dieser Besichtigung geklärt wurde. Andere Länder, andere Religion, andere Sitten.
 Aber sie schauen doch fesch aus ;), oder?

Die 2. Besonderheit war die Übergabe des "Dobro Stala Tua wos" im Beisein von Doraja an die Besitzerfamilie Mehic bzw. an die zukünftigen Bewohner (Kalbin und Lamm)!
Beide, Besitzer und Bewohner, freuen sich über den Stall und wir wünschen der Fam. Mehic und ihren Tieren alles Gute. 
Danke an das Stallteam für den Einsatz und die vielen kreativen und praktischen Ideen und deren Umsetzung!








Die 3. Besonderheit des Tages war, dass aus 2 Teams wieder eines wurde, denn die Stallbauer sind nach der Übergabe gleich zur Hausbaustelle gefahren, haben sofort angepackt und bei der Arbeit mitgetan.  Es war zwar etwas hektisch, aber Arbeit gab es noch genug und es so ist auch heute Vieles gearbeitet worden, sodass wir morgen das Finish antreten und das Haus an die Familie übergeben können.


















(Die Fenster und Türen sind aber auch schon montiert)

Die 4. Besonderheit ist meine ganz persönliche Besonderheit. Im Jahr 2012 habe ich mit einem tollen Team hier in Osmace auch ein Haus bauen dürfen. Die Erinnerung an diese 1. Reise steckt von immer tief in meinem Herzen, denn da habe ich auch den "Bosnienvirus" (im positiven Sinne) aufgefangen.
Heute am Vormittag hat uns eine Frau aus dem Dorf Krapfen, Zwetschken und einen selbstgemachten Melisse-Zitronensaft gebracht und das war??? - die Muter des Hausherrn von 2012. Sie hat sich bedankt für den Bau 2012 und dafür, dass wir wieder ein Haus in Osmace bauen. So schön, meine Gedanken waren sofort wieder bei dieser schönen Bauwoche im Mai vor 6 Jahren.
Der Kreis hat sich aber noch weiter geschlossen, denn von damals habe ich auch einen Mann getroffen, den Bosnia (Spitzname), der damals auf der Baustelle mitgeholfen hat und mit dem ich deutsch reden konnte, weil er als Junge während des Krieges mit seiner Mutter in Berlin war, während sein Vater im Krieg gestorben ist.




Dann gab es noch die 5. Besonderheit. Zwar erst etwas spät wurde nach dem Eindecken des Daches der Firstbaum angebracht. Das "jüngste und gelenkigste Teammitglied" hat freiwillig diese Aufgabe übernommen. Danke Heinz für diesen Einsatz, eine starke Leistung! Deine Enkelkinder werden staunen, deine Frau schimpfen.







Es war ein besonderer Tag, und die aufgezählten Gründe sind nur ein paar Wenige. Wenn man spät nächtens vor dem PC sitzt und versucht über den Tag zu berichten, dann fallen mir sehr viele Besonderheiten ein über die ich berichten könnte, aber das würde den Rahmen sprengen.
Eines ist aber gewiss, nämlich das auch diesmal eine so harmonische, engagierte, motivierte und nette Gruppe am Werken ist und Greti und ich als Projektleiter sehr, sehr stolz auf unser Team sind.
Die Woche war anstrengend was das körperliche betrifft, aber menschlich war es ein Wellnessurlaub.

PS: Ein symbolisches Bild noch, das zeigen sollen, wie einfach das Leben sein kann, nicht nur beim Essen!





Donnerstag, 26. Juli 2018

Tag 3 - Vieles ist passiert

Heute ist wirklich Vieles passiert.
Die "Chefin" Doraja Eberle und unser langjähriger Begleiter Landolf Revertera  von "Bauern helfen Bauern" sind am Abend angekommen, darüber freuen wir uns sehr.
Aber alles der Reihe nach.
Auf den Baustellen wurde natürlich wieder Großartiges geleistet und ein Ende der Bauarbeiten ist schon in Sicht.
Ich selbst war heute bei der Stallbaustelle und konnte miterleben, wie das Team dort sehr selbstständig in Planung und Ausführung die letzten Arbeiten erledigt hat. Das Dach wurde eingedeckt, die Stalltüre gebaut und angeschlagen, der Futtertrog montiert und der eine Box für das junge Lamm eingerichtet.
Es war heute der Tag der Babies, das Menschenbaby Merjem und das Schafbaby "Bob Marley" haben die Baustelle besichtigt!
Der Stall ist fast fertig, morgen werden noch kleine Arbeiten durchgeführt und das Team von "STALA Tua wos" möchte dann zur Hausbaustelle fahren und mithelfen.













Auf der Hausbaustelle istauch wieder viel passiert, denn das Team hat dort wieder auf Hochdruck und bis zur Ermüdung gearbeitet. Das Dach wurde eindeckfertig gemacht, der Boden im Erdgeschoss genagelt und die Isolierung angebracht.
Die Türen und Fenster wurden geliefert und werden morgen  eingebaut und das Dach wird eingedeckt. Unser Hausherr arbeitet sehr fleißig mit, auch sein Vater, die Haausherrin bekocht das Team vorzüglich und die kleine Ema ist von der Baustelle gar nicht weg zu kriegen. Wir fühlen und sehen, dass sich die junge Familie schon sehr auf den Einzug in "ihr eigenes Heim" sehr freut.
Das Hausteam wird morgen vor Arbeitsbeginn noch einen Abstecher in die Moschee in Osmace machen und damit die Kirche einer anderen Religion kennenlernen. "Tua wos" ist ja ein Projekt, das nicht nur Häuser baut, sondern auch den Teilnehmern der Baureise die Möglichkeit gibt ein anderes Land, eine andere Kultur und eine andere Religion kennenzulernen.



















Und noch etwas ist passiert! Wir haben heute den österreichischen Stützpunkt der EUFOR-Truppe besucht. Sehr eindrucksvoll hat uns der derzeitige Kommandant der Bundesheertruppe die Aufgaben und besonders die Notwendigkeit ihres Einsatzes hier in Bosnien geschildert.

Es ist vieles heute passiert, arbeitsmäßig, gefühlsmäßig und ereignismäßig. Wir sind dankbar dafür und freuen uns auf den morgigen Tag!

PS: Natürlich muss ich es erwähnen, dass die Mädchen der BHM sehr viel Wert auf Ordnung und Esskultur legen!



Gute Nacht, danke fürs Lesen des Blogs, danke für die Kommentare und ganz liebe Grüße nach Hause!